Der Steinerweg ist einer der Klassiker, den Alpinisten in ihrem Tourenbuch stehen haben sollten. Im Gegensatz zu manch anderem Klassiker hat der Steinerweg abwechslungsreiche Kletterei in wunderschönem Ambiente, die Felsqualität ist bis zum Schluchtüberhang (Schlüsselstelle) meist sehr gut, Tiefblicke sind garantiert und die Absicherung ist für eine alpine Tour dieser Kategorie in Ordnung.
Dachleck Vom Einstiegsband startet man in einen Schrägriss, unmittelbar danach folgt eine lange schöne Rissverschneidung, danach weiter über teils schrofiges Gelände zum Standplatz vor dem Dachleck. Bei der ursprünglichen Linienführung klettert man nach dem Riss wieder ab, besser ist es nicht abzuklettern sondern direkt gerade rauf (Bohrhaken). Ein leichter Riss führt aufs Plattendach.
Erste Seillänge nach dem Plattendach Das Plattendach ist vorwiegend Gehgelände (ca. 100m 1er und 2er Gelände) wird am untersten Band gegangen vereinzelt Bohrhaken und der letzte Standplatz der Hazardline (Rückzugsmöglichkeit sehr luftig). Weiter in einem Linksboden unter den Pfeiler, damit endet der erste Teil des Steinerweges, Richtzeit ca. 1,5 Stunden.
Struktierte plattige Kletterei zum Steinerband Über einen Riss bzw. Rissverschneidung gelangt man in zwei Seillängen auf den Pfeilerkopf, wo sich der Steinerweg in zwei Varianten aufteilt. Der Variante über das Salzburgerband und gerade Rauf zum Steinerband. Für Erstdurchsteiger empfiehlt es sich das Steinerband zu klettern, da es dem Weg der Erstbegeher entspricht und außerdem einfach cool ist. Vom Pfeilerkopf weiter über einen plattigen aber gut strukturierten Pfeiler zum Beginn des Steinerbandes.
Steinerband Das Steinerband wird in zwei oder drei Seillängen geklettert, die Schwiergkeit liegt in einer Unterbrecherstelle gegen Ende des Bandes. Teilweise geht man auf dem Band, teilweise wird gekrochen und teilweise gehangelt, die Tiefblicke sind atemberaubend. Es steckt genug Material, damit es streßfrei bzw. A0 geklettert werden kann. Am Ende befindet man sich am Standplatz unter dem Steinerkamin.
Steinerkamin Der Steinerkamin ist ein weiteres Highlight der Tour, perfekter Fels schöne Kletterei, gleichzeitig markiert der Steinerweg den Beginn der Kamine und Rissverschneidungen, also klassische Kletterei.
Das Ende dieses Abschnittes stellt ein Kamin mit einem Klemmblock dar, hier nicht durch den Kamin sondern einfacher rechts vorbei.
Schluchtüberhang Eine einfache Seillänge leitet zum sogenannten Schuttplatz mit dem Standplatz vor dem Schluchtüberhang. Der Schluchtüberhang ist die Schlüsselstelle der Tour mit dem Rucksack etwas blöd zu klettern, es kann auch sein, dass die Bohrhakenlasche fehlt, die Stelle kann aber mit einem Friend zusätzlich sehr gut abgesichert werden.
In freier Kletterei empfiehlt es sich etwas weiter links zu klettern, da allerdings schlechte Sicherungsmöglichkeiten.
Schrofige obere Teil Nach dem Schluchtüberhang ändern sich sowohl Felsqualität als auch das Gelände, die Wand legt sich zurück, das Gelände wird unübersichtlicher, die Felsqualität lässt stark nach, die klettertechnischen Schwierigkeiten sind allerdings vorbei.
Man klettert immer am linken Rand der Schlucht, auf keinen Fall durch die Schlucht, viel lose Steine und Schutt, man würde unweigerlich Steinschlag auslösen und etwaige nachkommende Seilschaften gefährden.
In der letzten Seillänge wird die Schlucht gequert und man bezieht Stand unmittelbar unter dem Westgrat.
Topos zu dieser Tour gibt es einige, die derzeit wohl besten und aktuellsten Topos sind in den Kletterführern Longlines von Adi Stocker und Kletterarena Dachstein West & Süd (2019).
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